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Ölpreisschwankung: Anstieg um 6,3 % macht Verlust von 7 % fast wieder wett

  • In den letzten Wochen schwankten die Ölpreise dramatisch, wobei ein Anstieg von 6,3 % bei WTI den Verlust von 7 % in der Vorwoche fast ausglich.
  • Die US-Rohölproduktion erholte sich auf 13,3 mb/d mit minimalen Wachstumsaussichten, was die Angebotsaussichten weiter verschärfte.

Der Ölmarkt hat das neue Jahr mit Preisen begonnen, die in einer engen Spanne verharren, da die Sorgen über fundamentale Schwächen und das Schreckgespenst eines wirtschaftlichen Abschwungs weiterhin die geopolitischen Unsicherheiten überwiegen. Trotz dieser Befürchtungen haben sich die Analysten von Standard Chartered gemeldet, um die vorherrschende Marktstimmung in Frage zu stellen. Sie argumentieren, dass die Fundamentaldaten des Öls stärker sind als derzeit angenommen und dass die geopolitischen Risiken stark unterschätzt werden.

Die Entwicklung des Ölmarktes verlief alles andere als stabil. Nach einer turbulenten Phase, die von einer deutlichen Erholung geprägt war, in der innerhalb einer Woche mehr als 7 % der Verluste wieder wettgemacht werden konnten, erwies sich WTI-Rohöl mit einem Anstieg von 6,3 % als widerstandsfähig. Obwohl diese Erholung bemerkenswert war, konnte sie den Abschwung der Vorwoche nur knapp vollständig umkehren. Diese jüngste Volatilität unterstreicht die Empfindlichkeit des Marktes gegenüber unmittelbaren Faktoren, während sie möglicherweise breitere, bedeutendere Trends übersieht.

US-Rohöl stabilisiert sich bei 13,3 mb/d inmitten eines knappen Angebots

Die neuesten Erkenntnisse von Standard Chartered deuten auf einen Markt hin, der viel angespannter ist, als die aktuellen Preise vermuten lassen. Ein wesentlicher Faktor in dieser Analyse ist die spürbare Verschiebung der Ölbilanzen von 2022 auf 2023. Der traditionell beobachtete Januar-Überschuss hat sich von einem Zwei-Jahrzehnte-Durchschnitt von 1,2 Millionen Barrel pro Tag auf nur noch 0,3 mb/d in diesem Jahr drastisch reduziert. Diese signifikante Veränderung signalisiert eine Verschärfung des Marktes und widerspricht den bärischen Aussichten, die durch die aktuellen Preistrends nahegelegt werden.

Darüber hinaus hat sich die US-Rohölproduktion nach wetterbedingten Störungen bei 13,3 mb/d stabilisiert. Die Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass das Angebot stagnieren wird, wobei für den Rest des Jahres ein vernachlässigbares Wachstum erwartet wird. Diese Prognose steht im Einklang mit der Erwartung von Standard Chartered, dass sich der Wachstumstrend des US-Rohölangebots bis Ende 2024 verlangsamen und möglicherweise umkehren wird, was das globale Ölangebot weiter verknappen wird.

Unterschätzungen und übersehenes Potenzial füllen das aktuelle Narrativ rund um den Ölmarkt. Trotz der eingeschränkten Preisspanne und der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Unsicherheiten deuten die zugrunde liegenden Fundamentaldaten und die geopolitische Dynamik auf ein engeres Marktszenario hin, als viele weithin annehmen.



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