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Taiwans Zinsstopp-Entscheidung inmitten eines Inflationsanstiegs von 3,08 %

Schneller Überblick

  • Die taiwanesische Zentralbank wird den Leitzins voraussichtlich bei 1,875 % belassen
  • Ökonomen prognostizieren einen Stopp der Zinsanpassungen bis zum 2. Quartal 2025
  • Inflationssorgen halten angesichts steigender Verbraucherpreise an

Während die Welt zuschaut, steht Taiwans Zentralbank am Rande eines entscheidenden Moments. Mit der für Donnerstag angesetzten Quartalssitzung deutet ein Konsens unter Ökonomen auf einen stetigen Kurs der Geldpolitik der Insel hin. Diese Analyse befasst sich mit den erwarteten Ergebnissen der Sitzung, den Gründen für die strategische Geduld der Zentralbank und dem breiteren wirtschaftlichen Kontext, der diese wichtigen Entscheidungen beeinflusst. Im Mittelpunkt der bevorstehenden Beratungen der Zentralbank steht der Referenzdiskontsatz, der derzeit bei 1,875 % liegt.

Die Ökonomen haben ihren Blick über die Sitzung in dieser Woche hinaus gerichtet. Sie gehen davon aus, dass der Horizont im zweiten Quartal 2025 klar wird. Zu diesem Zeitpunkt rechnen sie mit einer vorsichtigen Senkung des Zinssatzes auf 1,75 Prozent. Dieser Ausblick basiert auf Hinweisen von Zentralbankgouverneur Yang Chin-Long. Er schlug vor, den aktuellen Satz bis mindestens Juni 2024 beizubehalten. In seinen Kommentaren erwähnte er die Möglichkeit, die Inflationsprognosen anzupassen.

Inflation: Der unsichtbare Widersacher

Der Bericht über den Verbraucherpreisindex (VPI) vom Februar enthüllte einen Anstieg von 3,08 % und markierte damit einen 19-Monats-Höchststand, der hauptsächlich durch die Feierlichkeiten zum Mondneujahr angeheizt wurde. Das Schreckgespenst der Inflation ist groß, und es wird erwartet, dass der Druck durch mögliche Erhöhungen der Strompreise im April anhalten wird. Analyst Woods Chen von Yuanta Securities Investment bringt die missliche Lage der Zentralbank auf den Punkt: „Die Zentralbank ist der Ansicht, dass die Inflation immer noch hoch ist, und sie ist darüber besorgt.“

Seit März 2022 hat die Zentralbank die Zinsen fünfmal angepasst und kumulativ um 75 Basispunkte angehoben. Diese Strategie unterstreicht die konzertierten Anstrengungen zur Eindämmung der Inflation, eine Herausforderung, die trotz dieser Maßnahmen fortbesteht.

Wirtschaftlicher Hintergrund und Ausblick

Inmitten dieser geldpolitischen Manöver ist die taiwanesische Wirtschaftslandschaft sowohl vorsichtig als auch optimistisch. Die Zentralbank wird auch ihre Wachstums- und Inflationsprognosen revidieren, wobei die BIP-Wachstumsprognose für 2024 leicht von 3,08 % auf 3,12 % angehoben wird, was auf eine Erholung der Technologienachfrage zurückzuführen ist.

Taiwan, ein Dreh- und Angelpunkt in der globalen Halbleiterlieferkette, hat die Hauptlast der gedämpften Nachfrage und des globalen Inflationsdrucks zu spüren bekommen, der im Vorjahr in einem bescheidenen Wirtschaftswachstum von 1,31 % gipfelte – dem langsamsten seit 14 Jahren. Die globale Wirtschaftsgemeinschaft wartet auf die Ergebnisse, da sie versteht, dass Taiwans geldpolitische Entscheidungen weit über seine Grenzen hinaus Resonanz finden. Dies verdeutlicht die Verflechtung der globalen Märkte und die gemeinsamen Herausforderungen bei der Bewältigung wirtschaftlicher Unsicherheiten.



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