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Die 4. Prognoseerhöhung der IEA inmitten des Ölanstiegs

Schneller Überblick

  • Die Internationale Energieagentur (IEA) erhöht ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2024 zum vierten Mal seit November, da die Schifffahrt im Roten Meer durch die Huthi-Angriffe unterbrochen wurde.
  • Trotz der Aufwärtskorrektur bleibt die Prognose der IEA mit einer Lücke von fast 1 Million Barrel pro Tag deutlich weniger optimistisch als die der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC).
  • Die Ölpreise stiegen nach dem IEA-Bericht sprunghaft an, wobei Brent-Rohöl den höchsten Stand seit November erreichte.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat kürzlich ihre Schätzung für das Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2024 nach oben korrigiert und damit die vierte Anpassung seit November vorgenommen. Diese Überarbeitung erfolgt im Zuge der zunehmenden Unterbrechungen der Schifffahrt im Roten Meer, vor allem aufgrund von Huthi-Angriffen. Trotzdem bleibt die Haltung der IEA zum Wachstum der Ölnachfrage im Vergleich zu den optimistischen Prognosen der OPEC deutlich weniger optimistisch. Die anhaltenden Diskrepanzen zwischen der IEA und der OPEC sind nicht neu und spiegeln die seit langem bestehenden Meinungsverschiedenheiten über die langfristigen Nachfrageaussichten und die Notwendigkeit neuer Investitionen in die Ölversorgung wider.

Analyse der revidierten Prognose und der Marktreaktionen

In ihrer jüngsten Bewertung geht die IEA davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2024 um 1,3 Millionen Barrel pro Tag (bpd) steigen wird, was einer Aufwärtskorrektur von 110.000 bpd gegenüber früheren Prognosen entspricht. Diese Prognose geht von einem leichten Angebotsdefizit aus, nachdem die OPEC+-Mitglieder die Kürzungen verlängert haben, was eine Abkehr von früheren Überschussprognosen darstellt. Die Veröffentlichung des Berichts führte zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise, wobei Brent-Rohöl den höchsten Stand seit November erreichte. Analysten, darunter Giovanni Staunovo von der UBS, bezeichneten den Bericht der IEA als „ziemlich optimistisch“ und wiesen auf erhebliche Korrekturen des Nachfragewachstums und reduzierte Schätzungen für das Angebotswachstum hin.

Der Weg in die Zukunft inmitten wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen

Trotz der positiven Revisionen unterstreicht der IEA-Bericht mehrere grundlegende Herausforderungen. Die Agentur erkennt die dämpfende Wirkung einer trüben Wirtschaftslandschaft auf die Ölnachfrage an, ungeachtet eines vorübergehenden Aufschwungs durch Unterbrechungen der Schifffahrt. Diese Störungen, insbesondere im Roten Meer, haben längere Handelsrouten wie das Kap der Guten Hoffnung erforderlich gemacht, wodurch das Volumen der Fässer auf See in die Höhe getrieben wurde. Darüber hinaus unterstreicht der Bericht die zentrale Rolle der Nicht-OECD-Länder bei der Förderung des künftigen Wachstums, wenn auch mit einem allmählichen Rückgang der Dominanz Chinas beim Nachfragewachstum. Auf der Angebotsseite wird erwartet, dass das Wachstum aus Nicht-OPEC+-Ländern im Jahr 2024 das Nachfragewachstum übertreffen wird, trotz der jüngsten Produktionskürzungen einiger OPEC+-Mitglieder, die darauf abzielen, das Marktgleichgewicht zu straffen.

Während die IEA ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2024 zum vierten Mal nach oben korrigiert hat, um unmittelbare Bedenken wie Unterbrechungen der Schifffahrt im Roten Meer widerzuspiegeln, bleibt ihr Ausblick deutlich weniger optimistisch als der der OPEC. Diese anhaltende Divergenz unterstreicht die komplexe wirtschaftliche, geopolitische und Marktdynamik, die die globale Öllandschaft prägt.



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