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Deutsche Industrieproduktion sinkt um 1,6 % entgegen den Prognosen

  • Die deutsche Industrieproduktion fiel im Dezember um 1,6 Prozent und damit stärker als die Analystenprognose von 0,4 Prozent.
  • Die energieintensiven Branchen verzeichneten einen deutlichen Rückgang um 5,8 %, wobei die Chemie- und Bauindustrie deutliche Rückgänge verzeichneten.
  • Trotz eines Anstiegs der Industrieaufträge um 8,9 % aufgrund der außergewöhnlichen Flugzeugnachfrage bleibt der Produktionstrend insgesamt rückläufig.

Der jüngste Bericht des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch enthüllte einen besorgniserregenden Trend bei der Industrieproduktion des Landes, wobei im Dezember ein Rückgang von 1,6 % zu verzeichnen war. Dieser Rückgang, der die Erwartungen deutlich übertrifft, markiert den siebten Monat in Folge mit einem Rückgang und unterstreicht die wachsenden Herausforderungen in der Industrie, einem Eckpfeiler der deutschen Wirtschaft. Analysten verweisen auf hohe Energiekosten und eine geringere Nachfrage im In- und Ausland als Schlüsselfaktoren für diesen anhaltenden Abschwung.

Auswirkungen in verschiedenen Sektoren: Energie und Autos unterscheiden sich

Der Rückgang im Dezember wirkte sich in den verschiedenen Industriesektoren unterschiedlich aus. Die energieintensiven Industrien trugen mit einem Produktionsrückgang von 5,8 % die Hauptlast. Vor allem die chemische Industrie, die für die deutsche Industrielandschaft von entscheidender Bedeutung ist, verzeichnete einen Produktionsrückgang von 7,6 %. Auch der Bausektor sah sich mit Herausforderungen konfrontiert und verzeichnete einen Rückgang von 3,4 %. Einen Hoffnungsschimmer lieferte hingegen die Automobilindustrie mit einem Produktionsanstieg von 4,0 %, der den Gesamtrückgang der Industrieproduktion abmilderte.

BIP-Sorgen und der Kontrast zwischen den Aufträgen

Die anhaltenden Rückgänge haben die Besorgnis über eine mögliche Abwärtskorrektur des deutschen BIP-Wachstums im vierten Quartal verstärkt. Da das BIP bereits im letzten Quartal des Vorjahres um 0,3 % geschrumpft ist, erhöht der anhaltende Rückgang der Industrieproduktion die Wahrscheinlichkeit einer Rezession. Im Gegensatz dazu gab es im Dezember einen überraschenden Anstieg der Industrieaufträge um 8,9 %, unterstützt durch einen deutlichen Anstieg der Flugzeugbestellungen. Doch trotz dieses Auftragsanstiegs deutet der vorherrschende Trend darauf hin, dass sich der Sektor noch nicht zu erholen begonnen hat. Diese Diskrepanz zwischen Auftragseingang und Produktionsrückgang unterstreicht die vielfältigen Herausforderungen der deutschen Wirtschaft: Die Gesamtproduktion liegt 2023 um 1,5 % unter dem Niveau des Vorjahres.



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